Lesungen

Vorlesen und Zuhören

 
 
 

Mit dem Format „Vorlesen und Zuhören“ wollen wir gemeinsam mit Schauspielern oder Schauspielerinnen möglichst aktuelle literarische Publikationen aus den Regionen, aus denen die Drittstaatenangehörigen kommen, vorstellen.

 
 

The Damascus Journals

 
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Straßenansicht Damaskus © Mathias Rummler

 
 

Die junge Autorin Roua Horanieh wuchs in Damaskus auf und ist heute, nach einem kurzen Aufenthalt in Beirut, in London ansässig. Der Text ihrer Tagebücher haucht ihren Erinnerungen an die geliebte Heimatstadt Leben ein, erzählt von ihren Geräuschen, dem Geruch von Aprikosenmarmelade und dem unbeschreiblichen Indigoblau des Himmels. Mit einem Augenzwinkern porträtiert sie einige Bewohner und erweckt das Bedürfnis, mehr zu hören von dort, wo im Moment vor allem Elend und Krieg ihre Schlagzeilen schreiben. Was wissen wir eigentlich vom Alltagsleben aus Damaskus? „The Damascus Journals“ gibt uns einen Einblick aus einer sehr persönlichen Perspektive. Der Text wird im Original und in der deutschen Übersetzung gelesen. Anschließend ist Gelegenheit für ein Gespräch mit der Autorin.

 

Mit den Augen von Inana

 
 
 

Frauen im Irak schreiben anders als Männer. Obwohl sie zum Teil das gleiche Schicksal erlitten haben und noch erleiden. Immer spielen Gefühle, die unterschiedlich verarbeitet werden, eine Rolle. Liebe in den Zeiten des Terrors, Auseinandersetzungen mit Gewalt, Träumen und Ängsten. Die Texte zeigen, dass Frauen anders leiden, anders empfinden und sie vor allem noch andere Formen von Gewalt ertragen müssen. Denn es ist nicht nur die Gewalt des Terrors, dessen Ausmaß im Irak unerträgliche Dimensionen angenommen hat und der für Männer wie Frauen fast unlebbar scheint. Es ist auch die Gewalt in der Familie, unter der Frauen oft leiden und sich nicht entscheiden können, was schwerer wiegt. Ihre Gedichte und Geschichten sind ein Aufschrei gegen die patriarchalische Gesellschaft, die sich in jüngster Zeit wieder verfestigt und die Freiräume von Frauen immer mehr einschränkt. Im Verständnis für die Lage der Frauen nehmen wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede wahr und können so leichter auf die Menschen zugehen und sie mit unserer Geschichte und Kultur vertraut machen.

 

Die Republik der Träumer

 
 
 

Hoffnung, Aufbegehren, Scheinheiligkeit und Unterdrückung – Der große Roman von Alaa al-Aswani über die ägyptische Revolution zum 10. Jahrestag des Arabischen Frühlings.

Kairo, 25. Januar 2011, 25.000 Menschen demonstrieren gegen Mubarak. Sie träumen von der großen Veränderung, doch während in der euphorischen Menge Liebesbeziehungen aufblühen, wird der Bürgerrechtler Khaled vor den Augen aller ermordet. Seine Freundin Dania will ihren Widerstand nicht aufgeben – und sei es gegen den eigenen Vater, den bigotten Geheimdienstchef, der islamische Werte predigt und heimlich Pornos schaut. Al-Aswanis Figuren verkörpern in diesem mitreißenden Buch, das in Ägypten verboten wurde, alle Facetten der Revolution, die für jede von ihnen einen Wendepunkt in ihrem Schicksal bedeutet. Ein unvergessliches Porträt der modernen ägyptischen Gesellschaft.

 

Der Tropfen weiß nichts vom Meer

 
 
 

Das Leben der afghanischen Schriftstellerin Mahbuba Maqsoodi zeigt exemplarisch die Umstände, in denen Frauen in Afghanistan leben.

Denn in Afghanistan eine Tochter zu bekommen verheißt Unheil, eine Finsternis für die Familie, Mädchen bedeuten Kummer und Sorgen. Mahbubas Vater hatte sieben Töchter und hieß doch jede freudig willkommen. Das Schicksal tausender afghanischer Mädchen blieb Mahbuba deshalb erspart: Ihre Eltern haben sie nicht verkauft, und ihren Mann konnte sie selber wählen – doch in der traditionellen Gesellschaft sind selbstbewusste Frauen nicht gern gesehen. Als ihre Schwester von einem islamistischen Terroristen erschossen wird, kommt alles ins Wanken, und Mahbuba verlässt ihr Land. Ihre Lebensreise führt sie zunächst für Jahre nach Russland und schließlich nach Deutschland, wo man ihr politisches Asyl gewährt und sie eine neue Heimat findet. Ein ungewöhnliches Buch, poetisch, ergreifend und kraftvoll: Für die Rechte der Frau.